Ausgangslage:

Ich habe mit der Gruppe von Kolleginnen und Kollegen ein Zielprogramm entwickelt und in den einzelnen Schritten festgelegt.

Ziele:

Am Ende dieser Phase sollten ...

  • das Projekt in einem ersten Durchlauf realisiert sein;
  • dabei die Zielfaktoren verändert sein (insbesondere das Gesundheitsverständnis und gesundheitsförderliches Verhalten)
  • die Durchführung und Ergebnisse dokumentiert sein;
  • die Schulöffentlichkeit über Durchführung und Ergebnisse informiert sein;
  • Strukturveränderungen, die positive Effekte bewirken, institutionalisiert sein;
  • ein neues Projekt geplant sein.

Wir führen die Handlungsschritte durch

In dieser Phase werden die von Ihrer Gruppe geplanten und festgelegten Handlungsschritte selbstverantwortlich von den Einzelnen durchgeführt. Ihre Gruppe koordiniert die Aufgaben, so dass bei Abweichungen und Veränderungen die davon Betroffenen unmittelbar informiert werden können.

Alle am Projekt Beteiligten orientieren sich an dem Handlungsplakat. Zusätzlich wurde ein Projektplan angelegt, bei dem die Aktivitäten auf einer Zeitachse angeordnet sind (Netzplan).

Wir kontrollieren die Zielfaktoren

Wenn Ihr Projekt Einfluss auf die Zielfaktoren nimmt, so werden sie sich hoffentlich in gewünschter Richtung verändern. Deshalb ist es wichtig, diese Zielfaktoren genau zu beobachten, wobei nicht auszuschließen ist, dass allein diese Aufmerksamkeit schon entsprechende Änderungen begünstigt. Diese Effekte sind allerdings in der Regel nicht stabil.

Um die Effekte ihres Programms zu kontrollieren und frühzeitig auf Schwächen im Ablauf aufmerksam zu werden, hat jedes Mitglied der Projektgruppe die Beobachtung eines der Zielfaktoren übernommen. Die Gruppe trifft sich wöchentlich für jeweils eine Viertelstunde, um die Ergebnisse auszutauschen.

Wir dokumentieren die Durchführung

In den regelmäßigen Treffen Ihrer Planungsgruppe werden die Ergebnisse der einzelnen Schritte dokumentiert. Gehen Sie davon aus, dass es auch bei bestem Willen und Absichtserklärungen passieren kann, dass einzelne Mitglieder Ihrer Gruppe ausscheiden (müssen) oder andere aus Interesse neu hinzukommen. Dies kann vor allem bei längerfristigen Planungen unter Beteiligung von Schülerinnen und Schülern vorkommen oder sogar von vornherein so angelegt sein. Dann ist es für einen reibungslosen Ablauf notwendig, dass sich neu dazu stoßende Mitglieder unmittelbar und schnell auf den jeweils neusten Stand bringen können.

Da von dem Veränderungsprogramm zum Lehrer-Schüler-Umgang auch die Schülerinnen und Schüler betroffen sind (die Gruppe hatte sie auch an der Planung beteiligt), haben sich Lehrer-Schüler-Tandems gebildet, die jeweils für 14 Tage die Dokumentation der einzelnen Projektphasen übernommen haben.

Wir stellen Kontakt mit der Schulöffentlichkeit her

Eine Vernetzung Ihrer Arbeitsgruppe mit der Schule wird vor allem dann gelingen, wenn Sie die Schulöffentlichkeit informieren. Positive Beiträge in Konferenzen, Ausstellungen und kollegiale Gespräche sind Formen, mit deren Hilfe Sie aufmerksam und neugierig machen können und Kolleginnen und Kollegen motivieren, sich selbst in ein solches Veränderungsprojekt zu begeben. Klagen und Lamentieren, Stöhnen und Jammern sind auch Formen der "Öffentlichkeitsarbeit", aber .... Sie müssen sich entscheiden, was Sie erreichen wollen.

Veränderungen institutionalisieren

Wenn Sie erfolgreich sind, ergibt es sich in der Regel von selbst, dass Sie zumindest die Arbeit in Ihrer Kolleg(inn)en-Gruppe fortsetzen. Aber was ist mit den erzielten Veränderungen? Oft müssen Sie die Stabilisierung der Effekte selbst wie ein eigenen Projekt planen (die Schritte sind Ihnen ja jetzt vertraut). Erst mit der Veränderung der Organisationsstrukturen werden auch langfristig die Erleichterungen und Verbesserungen zur allgemeinen "Schulkultur".

Es ist verständlich, dass eine Einbettung Ihrer gesundheitsbezogenen Veränderungsideen in die Schule es notwendig macht, dass nicht nur die Schulleitung hiervon überzeugt ist, sondern auch die übrigen Beteiligten (Lehrer wie Schüler) müssen Vorstellungen darüber haben, was sich durch diese Veränderung für sie verbessert.

Wir planen ein neues Projekt

Natürlich können Sie nach erfolgreichem Abschluss Ihres Projektes aufhören und weitere Veränderungen den anderen überlassen. Sie können auch die schon angedachten Ideen in ein Stadium der Planung und Umsetzung versetzen oder ein neues Projekt starten und in Ihrer Gruppe weiterarbeiten. Sie haben nun aber auch in besonderem Maße die Möglichkeit, die Gesundheitsförderung zur Sache der ganzen Schule werden zu lassen. Ihre Erfolge ebnen die Wege für eine veränderte Schulkultur, für ein gesundes Schulleben, ein Klima, in dem sich alle Beteiligten wohl fühlen können.

Ulrich Barkholz, Georg Israel, Peter Paulus, Norbert Posse: Gesundheitsförderung in der Schule. Ein Handbuch für Lehrerinnen und Lehrer. Landesinstitut für Schule und Weiterbildung, Soest 1997.

    <