Planspiel
Ziel:
Mit einem Planspiel können Entscheidungskultur und -strukturen innerhalb einer Gruppe sichtbar gemacht werden.
Zeit:
In der Regel ein ganzer Tag (incl. Auswertung).
Material:
Vorbereitete Materialien für die verschiedenen Spielgruppen in verschiedenen Phasen des Spiels; Nachrichten-Bögen, Kohlepapier.
Durchführung:
Nach einer intensiven und aufwendigen Vorbereitung durch die Spielleitung (in der Regel das Moderatorenteam) werden zunächst die Planspielgruppen gebildet. Jede Spielperson wird durch mindestens zwei Teilnehmerinnen/Teilnehmer aus dem Kollegium dargestellt.
Anschließend wird die wichtigste Regeln bekanntgegeben: Alle Kontakte zwischen den einzelnen Planspielgruppen laufen grundsätzlich über die Spielleitung.
Jede Planspielgruppe erhält eine allgemeine Situationsbeschreibung (für alle identisch) und eine spezifische Situationsbeschreibung.
Erste Aufgabe für die Planspielgruppen ist es, eine Handlungsstrategie zu entwerfen, schriftlich zu formulieren und sie bei der Spielleitung abzugeben.
Anschließend können die Planspielgruppen Handlungsschritte einleiten, indem sie sie über die Spielleitung schriftlich an ihre Zielperson weiterreichen (z.B. Von Klassenlehrerin an Fachlehrer Krause: "Ich möchte Sie dringend wegen Daniela sprechen!")
Die Nachrichten werden mit Kohlepapier in drei Exemplaren hergestellt: Eins bleibt bei der absendenden Gruppe, eins bei der Spielleitung, eins bei der empfangenden Gruppe.
Die Spielleitung dokumentiert jeden Handlungsschritt.
Kommen direkte Gespräche zustande, werden sie jeweils von einem Mitglied einer Planspielgruppe geführt, ein zweites führt Protokoll über das Gespräch. Die Protokolle erhält die Spielleitung.
In der Auswertung werden die typischen Kommunikationsstrukturen visualisiert und die Ergebnisse unter den Fragen der Realitätsnähe und der Veränderungsnotwendigkeit diskutiert.
Ulrich Barkholz / Georg Israel / Peter Paulus / Norbert Posse: Gesundheitsförderung in der Schule. Ein Handbuch für Lehrerinnen und Lehrer. Landesinstitut für Schule und Weiterbildung, Soest 1997, S. 331 ff.