Ziel:

eingefahrene Gleise verlassen und Ideen für Neues entwickeln

Zeit:

normalerweise mindestens ein Tag.

Material:

Flip- Chart, Stifte, Karten

Durchführung:

Vorbereitungsphase
Suchen Sie nach einem Thema, Einführung der Tln in die Arbeitsweise und Struktur der Zukunftswerkstatt.
Kritikphase
In freier und assoziativer Form werden alle Kritikpunkte an den aktuellen Zustand des Themenbereiches gesammelt, strukturiert und gewichtet. Es kann bezüglich der Thematik zu negativ sein, nur die Probleme und Schwierigkeiten zu sammeln (De- Motivation!). Hier ist es sinnvoll, eine (neutrale) Bestandsaufnahme durchzuführen ("Was läuft gut bei uns, was ist schon vorhanden, auf das wir stolz sein können?", erst dann "Was soll sich ändern, verbessern?").

Die Ideen werden für alle sichtbar festgehalten und anschließend systematisiert, zu thematischen Schwerpunkten zusammengefasst (z.B. Kartenabfrage).
Fantasiephase
Die TeilnehmerInnen ordnen sich den einzelnen Themenschwerpunkten zu. Hier wird nun die "Schere im Kopf" ausgeschaltet, Kritikpunkte werden positiv umformuliert und alle Ideen (Æ Brainstorming) für eine fantasievolle Umgestaltung der Gegenwart gesammelt. Für die Präsentation werden diese Ideen systematisiert und eine oder zwei der utopischen Entwürfe werden präziser ausgearbeitet.
Zwischenphase
Die Zukunftsutopien werden im Plenum präsentiert und durch Nachfragen geklärt. Haben mehrere Gruppen zum gleichen Themenbereich gearbeitet, kann sich hier auch das Plenum auf die interessantesten Konzepte einigen (Reduktion).
Realisierungsphase
Die (evtl. neuen) Gruppen gehen unter anderer Perspektive an die Entwürfe: Was können wir davon in die Realität umsetzen? Mit welcher Strategie können wir das durchsetzen?. Die Gruppe entwickelt konkrete Ideen, zeigt die Schritte zu Umsetzung auf, stellt einen Zeitplan auf (Æ Netzplan), entwickelt möglicherweise einen Æ Handlungsplan.

Die Ergebnisse werden im Plenum präsentiert, geklärt und, soweit sie akzeptiert werden, in einem Maßnahmenkatalog festgehalten.
Nachbereitung
Ein Gesamtprotokoll der Zukunftswerkstatt hält alle Entwicklungsschritte fest. Die Ergebnisse werden den Teilnehmenden zugänglich gemacht, aber auch darüber hinaus verbreitet. Es kommt zur Umsetzung eines konkreten Veränderungsprojektes.

Quellen nach und aus: Antons (1976, 4. Auflage): Praxis der Gruppendynamik. Göttingen: Hogrefe. Schwäbisch & Siems (1974): Anleitung zum sozialen Lernen für Paare, Gruppen und Erzieher. Reinbek: Rowohlt. S. 68- 71. Vopel & Kirsten (1980, 4. Auflage): Kommunikation und Kooperation. München: Pfeiffer. S. 120- 121.

Ulrich Barkholz / Georg Israel / Peter Paulus / Norbert Posse: Gesundheitsförderung in der Schule. Ein Handbuch für Lehrerinnen und Lehrer. Landesinstitut für Schule und Weiterbildung, Soest 1997, S. 331 ff.