Phase 3: Planung und Zielprogramm
Zielprogramm benennen und Zielfaktoren bestimmen
Die Klasse konkretisiert ihre Zielvorstellungen. Frau A. arbeitet wiederum in Kleingruppen, in denen die Schülerinnen und Schüler zu den zwei Zielfragen: "Was möchten wir erreichen?" und "Was wird sich bei Erfolg verändern?" ihre Ideen und Vorstellungen sammeln.
Was möchten wir erreichen?
- rhythmisierter Tagesablauf
- selbstbestimmte Zeitgestaltung
- Gruppengefühl durch gemeinsame Rituale (z. B. Begrüßungsritual nach den Ferien oder nach Wochenenden)
- Lernbereitschaft und Neugierde durch Konzentration
- angstfreie Zeitatmosphäre - Eigenzeitlichkeit erlauben (Verweilen, Innehalten, aus Fehlern lernen)
- Selbstbestimmung durch Zeitkompetenz
Was wird sich verändern, wenn wir erfolgreich sind?
- mehr frei bestimmte Zeit
- mehr informelle Kontakte innerhalb der Klasse (Feten, Einladungen, gemeinsame Aktionen)
- bessere Schulleistungen (auch in anderen Fächern - Rückmeldungen anderer Lehrer)
- mehr Spaß an der Schule
Einflussfaktoren bestimmen
Gemeinsam werden von Frau A. per Zuruf die Faktoren gesammelt, die nach Meinung der Schülerinnen und Schüler einen Einfluss auf die Zielerreichung haben.
Die Klasse entscheidet gemeinsam, zunächst einmal solche Aspekte zu verändern, die sie selbst kontrollieren kann. Hierzu prüfen die Schülerinnen und Schüler, welche Einflussfaktoren durch sie und welche durch andere, ausserhalb der Klasse bestimmt werden. Von den Zielen legt sich die Gruppe zunächst auf die drei Teilziele: "rhythmisierter Tagesablauf - selbstbestimmte Zeiten - Zeitmanagement im Unterricht" fest. Hierzu werden einfache Handlungsschritte geplant und auf einem Handlungsplakat festgehalten. Das Plakat hängt in der Klasse aus, so dass jeder seine Aufgaben und die jeweiligen Zuständigkeiten prüfen kann.
Welche Faktoren beeinflussen unsere Ziele?
- Forderungen der Schulleitung
- Lehrplan
- Unterrichtszeiten der Schule
- meine individuelle Zeitkompetenz
- unsere Arbeits- und Lernrhythmen
- Arbeitstechniken in Unterricht
- Lerngeschwindigkeiten
- Techniken des Zeitmanagements
Handlungsschritte entwerfen und Verantwortlichkeiten festlegen
was | wer | wann |
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Einstimmungen und Ausklänge für den Unterricht gemeinsam entwickeln - Vorschläge für die Einstimmungen:
| Klasse und Lehrer/in jeder bringt etwas mit | zunächst für 2 Monate jeden 2. Montag |
Vorschläge für Ausklänge:
| Lehrer/in Lehrer/in | |
Schaffung von Freiräumen zur selbst verantworteten Gestaltung von Zeit (Freiarbeit an gewählten Themen, Projektarbeit, ...) | Lehrer/in | in der Woche wenigstens ... Minuten |
Einführung einer "Atempause" vor und nach wichtigen Aufgaben (Klassenarbeiten ...) | Lehrer/in | bei der nächsten Arbeit |
Ermittlung und Reduzierung der "Zeitdiebe" im Unterricht und bei den Hausaufgaben / Vorbereitungen für Lehrer und Schüler (z.B. Kopierarbeiten, Materialmangel, Unpünktlichkeit, organisatorische Probleme, ...) | Klasse und Lehrer/in | ab sofort |
Grundlagen von Zeitmanagement vermitteln und anwenden (Prioritäten setzen, Wochenplan, Arbeitsmaterialien, ...) | Herr X (Referenz zu Zeitmanagement von der VHS) | Projekttag |
Auswahl von Themen, die besonders interessant für Schülerinnen und Schülern sind, um sich mit der Reflexion von Zeitfragen zu beschäftigen | Klasse und andere Schüler | Projekttag |
Ulrich Barkholz, Georg Israel, Peter Paulus, Norbert Posse: Gesundheitsförderung in der Schule. Ein Handbuch für Lehrerinnen und Lehrer. Landesinstitut für Schule und Weiterbildung, Soest 1997.Wir danken Siegfried Seeger, Landesvereinigung für Gesundheitsförderung Rheinland-Pfalz (Mainz), für seine methodisch-didaktischen Anregungen, welche in dieses Kapitel eingeflossen sind.