Ausgang

Ich habe mit meiner Klasse (oder in meinem Fachunterricht) mit den Schülerinnen und Schülern gemeinsam erste Bearbeitungsschwerpunkte in Rahmen einer gesundheitsrelevanten Thematik festgelegt. Wir haben uns auch ausführlich darüber informiert, welche (inhaltlichen, thematischen oder formalen) Möglichkeiten der Aufgabenbearbeitung es im Rahmen des regulären Unterrichts gibt.

Ziele

Am Ende dieser Phase sollte ich

  • Klarheit darüber besitzen, wie die Situation (Bedürfnisse und Erwartungen, personelle und organisatorische Rahmenbedingungen, Wissen und Kenntnisse, bisherige Versuche und deren Ergebnisse) in meinem Fach und innerhalb der Schule / Klasse bezüglich des mich interessierenden Themas aussieht
  • die förderlichen und hinderlichen Bedingungen für die Zielerreichung kennen
  • in Bezug auf die hinderlichen Bedingungen (die "Probleme") die wichtigsten zur Bearbeitung isoliert haben.

Hilfreiche Schritte sind in dieser Phase:

Wir klären unsere Ressourcen

Listen Sie alle Informationen auf, die Sie und Ihre Schülerinnen und Schüler über die Thematik haben. Klären Sie auch, wer noch hilfreich für die Bearbeitung des Themas sein könnte.

Strukturieren Sie diese Informationen nach verschiedenen Kriterien.

"Wer kennt jemanden, der sich mit dem Einfluss der Architektur auf die Lernmöglichkeiten auskennt?"

Mögliche Kriterien: z.B.: Info vorhanden, leicht / schwer beschaffbar, Material / Wissen / Fertigkeiten usw.

Hilfsmittel: Moderationskarten

Wir benennen Defizite

Klären Sie in ähnlicher Weise, welche Informationen oder Mittel Ihnen fehlen.

Wir klären Strukturen

Klären Sie die Strukturen, die für die Bearbeitung zur Verfügung stehen. Prüfen Sie hierbei, inwieweit diese Strukturen Sie bei der Durchführung ihres Anliegens unterstützen oder Ihnen hinderlich sind. Prüfen Sie auch, inwieweit neue Strukturen, die Sie für förderlich halten, von Ihren Schülerinnen und Schülern, von davon betroffenen Kolleginnen und Kollegen und von der Schulleitung akzeptiert werden.

Es könnte sinnvoll sein, ein Thema nicht nur als Fachlehrer einmal pro Woche im Rahmen einer Doppelstunde abzuhandeln, sondern mit den Schülerinnen und Schülern über einen längeren Zeitraum, z.B. einen Tag, an dieser Thematik zu arbeiten. Wenn kein Projekttag dafür möglich ist, könnte es sein, dass sich für dieses klassenbezogene Projekt aber doch Kolleginnen und Kollegen finden, die für einen Tag ihren Unterricht zur Verfügung stellen.

Wir benennen Widerstände und Barrieren

Arbeiten Sie gerade aus den Defiziten und den hinderlichen Strukturen die Bereiche heraus, die am meisten einem möglichen Erfolg Ihres Unternehmens im Wege stehen.

Frau C. legt gemeinsam mit ihren Schülerinnen und Schülern auf einer Wandzeitung eine Liste mit allen Faktoren an, die ihr in Bezug auf die Bearbeitung des Themas "Partnerschaftlicher Umgang zwischen Lehrern und Schülern" einfallen.

Gemeinsam markieren sie die Faktoren, die ihnen in Bezug auf das Thema am meisten problematisch erscheinen, so z.B. fehlendes Wissen übereinander, fehlende Zeit, sich zuzuhören, gegenseitig keine positive Rückmeldung, sondern meist Benennung von Fehlern usw.

Wir konkretisieren die Probleme

Die im vorangegangenen Schritt herausgearbeiteten Hindernisse auf dem Weg zum Ziel stellen die näher zu konkretisierenden Probleme dar, die es bei der Planung durch geeignete Massnahme zu bewältigen gilt.

Eine Klasse beschliesst gemeinsam mit ihrem Klassenlehrer, mehrere Sitzbälle anzuschaffen (ein Teil des Ziels). Als Hauptprobleme stellen sich die ablehnende Haltung anderer Lehrkräfte in dieser Klasse unterrichten sowie die Kosten dar.

weitere hilfreiche Schritte:

  • Fachleute (aus Sport, dem Gesundheitswesen, Beratungsstellen, Kolleginnen und Kollegen, Eltern, ...) zu Rate ziehen
  • Betroffene (Kinder, Jugendliche, Erwachsene, die selbst von den Problemen betroffen sind, die wir verändern wollen) zu Rate ziehen
  • ...

Ulrich Barkholz, Georg Israel, Peter Paulus, Norbert Posse: Gesundheitsförderung in der Schule. Ein Handbuch für Lehrerinnen und Lehrer. Landesinstitut für Schule und Weiterbildung, Soest 1997.
© Landesinstitut für Schule und Weiterbildung, Soest