Baustein III: Krisenbedingte psychosoziale Folgen für Schüler*Innen minimieren        

  1. Ausgangssituation

Durch die COVID 19-Regelungen und den damit einhergegangenen Beschränkungen hat sich bei vielen Schülerinnen und Schülern eine Beeinträchtigung der sozialen Kompetenzen sowie der Teamfähigkeit gezeigt. Zudem wirken sich weitere, aktuelle Krisen auf alle Beteiligte in Schule spürbar aus.

Aktuelle Studien zeigen schwerwiegende Folgen für die psychische Gesundheit insbesondere bei Familien mit Risikovariablen. Aufgrund von Distanzunterricht konnte Schule nicht als ganzheitliches System erlebt werden. Auch außerhalb des Schulsystems waren relevante soziale Bezugssysteme für Kinder und Jugendliche (Sportverein, Jugendzentren u.a.) nicht zugänglich. Nach Wiederaufnahme des geregelten Schulbetriebs wurde deutlich, dass infolge der Pandemiesituation

  • Soziale Kompetenzen
  • Selbstwirksamkeit
  • Emotionale Stabilität
  • Resilienz

bei einer hohen Anzahl an SchülerInnen aller Altersgruppen stark eingeschränkt bzw. unzureichend ausgebildet sind.

Die unteren Klassen an Grund- und weiterführenden Schulen hatten u.a. nicht die Gelegenheit, zu einer Klassengemeinschaft zusammenzuwachsen.

Daher kann nicht an den Stand vor der Pandemie angeknüpft werden. Es besteht Bedarf, die zuvor genannten Kompetenzen der SchülerInnen intensiv in allen Jahrgängen der Schule auf- und auszubauen. Das bedeutet, ein Handlungsrepertoire zu schaffen, um ein konstruktives Miteinander zu ermöglichen und das System Schule hinsichtlich des Schul-, Klassen- und Unterrichtsklimas positiv erlebbar zu gestalten.   

Im Sinne der Guten Gesunden Schule sind gezielte Maßnahmen notwendig, um Impulse zu setzen.  In diesem Zusammenhang geht es darum, SchülerInnen zu ermöglichen, Entwicklungs- und Reifeprozesse nachzuholen und Konfliktlösungsstrategien, Empathie und Werteerziehung weiterzuentwickeln.

 

2. Inhalte/ Beschreibung

Vor dem Hintergrund der beschriebenen Ausgangssituation empfehlen sich folgende adressatenbezogene Maßnahmen s. Punkt 4:

  • Team- und Sozialkompetenztrainings unter Einbezug der Lehrpersonen, des pädagogischen Personals sowie auch Eltern
  • Interaktiver Austausch der Anbieter/Referenten mit den Lehrpersonen nach der Durchführung der Maßnahmen, damit der Ansatz gemeinsam und prozessorientiert im Schulleben fortgeführt werden kann
  • Aufgrund vorhandener positiver Erfahrungen von Programmschulen und BuG-KoordinatorInnen wird insbesondere der erlebnispädagogische Ansatz zur Durchführung von Team- und Sozialkompetenztrainings hervorgehoben
  • Angebote zur Unterstützung der SchülerInnen in ihrer emotionalen und psychosozialen Entwicklung
  • Aktivitäten/Workshops zur Resilienzstärkung, zum Aufbau eines positiveren Selbstwertgefühls, zum Erleben der eigenen Selbstwirksamkeit und zur Kompetenzerweiterung der persönlichen Verhaltensreflektion
  • Konkrete inhaltliche Bestandteile der Maßnahmen können bspw. sein: Ice Breaker, Warm Up Games, Initiativ-, Kommunikations- und/oder Kooperationsaufgaben, Vertrauensübungen und Reflexionen, Theaterpädagogische Ansätze, pädagogisch-konzeptioneller Zirkus

 

3. Ziele

  • Stärkung der Reflexionsfähigkeit von SchülerInnen
  • Stärkung des Selbstwertgefühls und der Selbstwirksamkeit
  • Konstruktiver Umgang mit Regeln und Grenzen
  • Verbesserung des Schul-, Klassen- und Unterrichtsklimas 
  • Verringerung von Konfliktsituationen in der Jahrgangsstufe durch die gestärkten sozialen Kompetenzen der SchülerInnen
  • Strategien zur gesunden erfolgreichen Lebensbewältigung entwickeln

4. Zielgruppe

Alle im Handlungsfeld Schule beteiligten Akteure

    • SchülerInnen
    • Lehrerpersonen – im Sinne einer positiven Wirkung der Beziehungsstruktur SuS-LuL – idealerweise in Verknüpfung mit Maßnahmen zum 1. Baustein
    • Pädagogisches Personal
    • Eltern

Für eine Antragstellung finden Sie hier Formulierungshilfen.

Wenden Sie sich zu weiteren Informationen an Ihre/n zuständige/n Koordinator/in!